Gut alt werden

Kommunale Altenhilfe in Marburg

Gut alt werden in Marburg, gut alt werden am Richtsberg, gut alt werden bei der Marburger Altenhilfe St. Jakob gGmbH. Wie wird dieser Anspruch in 10, 20 oder 30 Jahren umgesetzt werden können?

Die Menschen werden älter und bleiben länger fit. Wer sein Leben überwiegend selbstbestimmt und aktiv gestaltet hat, der möchte auch dann, wenn er alt, gebrechlich und pflegebedürftig ist, selbstbestimmt leben können. Und selbst dann, wenn Altersdemenz und körperlicher Abbau die Möglichkeiten der Selbstbestimmung und Selbstversorgung fast völlig einschränken, möchte er wohlversorgt, geachtet und erwünscht leben können.

Demgegenüber steht das Diktat der Ökonomie. Was darf ein Leben im Alter kosten und wer trägt diese Kosten? Wer pflegt und versorgt, wo kommen die Fachkräfte her, wie gut sind sie ausgebildet, welche Arbeitsbedingungen haben sie, und wie werden sie entlohnt?

Mit der Eröffnung des neuen Altenheims in Cölbe hat die Marburger Altenhilfe eine Alten- und Pflegeeinrichtung der neuesten Generation, in dem acht Hausgemeinschaften mit jeweils zehn Bewohnern leben werden. Das Kuratorium Deutsche Altershilfe hat diesem Neubau beste Noten gegeben und das Konzept als innovativ gewertet.

Aktuell wird über die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Altenzentrums in der Sudetenstraße am Richtsberg diskutiert. Wir haben dabei für die zukünftige Entwicklung der Marburger Altenhilfe St. Jakob folgende Ziele:

Die Altenhilfe versorgt weiterhin den größten Stadtteil Marburgs, den Richtsberg, mit einer eigenen Altenpflegeeinrichtung:
Hier und den umliegenden Wohngebieten wohnen ca. 10.000 Menschen mit einem wachsenden Anteil an älteren Mitbürger/innen. Um diesen ein hochwertiges, wohnortnahes, mit ihrem Gemeinwesen verbundenes Wohn- und Pflegeangebot sicher zu stellen, ist es notwendig, dass die Stiftung dort ein entsprechendes Angebot an Pflegeplätzen, betreutem Wohnen und ambulanter Versorgung im Verbund vorhält.

Die Pflegesätze müssen sozial gestaltet und für eine breite Bevölkerungsgruppe bezahlbar sein und bleiben:
Das Angebot der Altenhilfe GmbH muss für alle Bevölkerungsgruppen – unabhängig von ihrem Einkommen (und dem ihrer Angehörigen) zugänglich sein. Die Pflegesätze sind so zu gestalten, dass sie von einem großen Teil der Bewohner/innen mit Unterstützung der Pflegeversicherung selbst getragen werden können.

Das Personal wir tariflich nach TVöD bezahlt:
Die Arbeit in einer Wohn- und Pflegeeinrichtung ist anstrengend und anspruchsvoll. Sie setzt eine gute Ausbildung, Fort- und Weiterbildung und hohe Motivation und Leistungsbereitschaft voraus. Deshalb muss sie angemessen entlohnt werden.

Der Personalschlüssel sichert eine hohe Pflegequalität:
Trotz drohendem Fachkräftemangel kann eine hochwertige Pflegequalität nur mit gut ausgebildeten Fachkräften sichergestellt werden.

Die Altenhilfe von St. Jakob muss mit der Weiterentwicklung wirtschaftlich gesichert sein:
Die Altenhilfe muss wirtschaftlich dauerhaft auf gesunden Beinen stehen. Wir wollen zeigen, dass ein nicht gewinnorientiertes Unternehmen in öffentlicher Hand wie die Marburger Altenhilfe qualitativ hochwertige Angebote machen kann und dabei die Beschäftigten angemessen entlohnt werden können.

Diese Grundsätze und Ziele stehen nicht im Widerspruch dazu, dass zukünftig auch stadtteilbezogene, wohnortnahe Pflegeangebote und Wohnmodelle entwickelt werden und das neue, innovative Konzepte wie das des gemeinschaftlichen Wohnens von der Stadt unterstützt werden sollen.

Ulrich Severin,
sozialpolitischer Sprecher