Projektentwicklung Windenergie auf dem „Lichter Küppel“

„Der Windstandort „Lichter Küppel“ gehörte zu den vielversprechenden Standorten in Marburg. Anders als in vielen ländlichen Gemeinden, gibt es in der Universitätsstadt Marburg nicht viele Flächen, die sich für die Windkraftnutzung eignen. Es war daher konsequent, dass sich Stadt und Stadtwerke auf die Entwicklung des guten Windstandorts „Lichter Küppel“ konzentriert haben.
Die Investitionshemmnisse für die wirtschaftliche Entwicklung der Windenergie sind im schwarz-grün regierten Hessen besonders hoch. Deshalb scheitern landauf landab – nicht nur in Marburg – Windprojekte z.B. an verschärften Artenschutzbestimmungen aus dem hessischen Umweltministerium. Um die hessischen Artenschutzbestimmungen zu erfüllen, muss ein erheblicher und kostenträchtiger Gutachtenaufwand betrieben werden. Diese Vorgaben haben die Stadtwerke Marburg vollumfänglich beachtet. Stellt sich im Laufe der professionellen Untersuchungen heraus, dass – wie am „Lichter Küppel“ – erhebliche Risiken für eine Genehmigung der Windenergieanlagen bestehen, bleiben die Investoren, wie hier die Stadtwerke Marburg, auf den Kosten sitzen. Trotz zahlreicher Beteuerungen für die Energiewende haben sich die Rahmenbedingungen für die Windenergie in Hessen in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert. Sonntagsreden und Handeln fallen hier weit auseinander. Ausbaden müssen das Investoren wie die Stadtwerke Marburg, die den Beteuerungen der Landespolitik auf dem Hessischen Energiegipfel 2011 und im schwarz-grünen Koalitionsvertrag 2013 Glauben geschenkt haben.
Rund die Hälfte der Projektentwicklungskosten geht im Übrigen auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zurück, dem die Marburger CDU-Fraktion zugestimmt hat. Nicht nur das: Die CDU-Fraktion wollte trotz guter Windprognosen und der völlig ausreichenden einjährigen Messung auf dem „Lichter Küppel“ unbedingt eine zweijährige Windmessung. Dies hätte Mehrkosten von über 100.000 € verursacht. Diesen unsinnigen Antrag hat die rot-grüne Koalition zum Glück verhindert. Es ist daher scheinheilig und dreist, wenn seitens der CDU Vorwürfe der Verschwendung laut werden. Trägt doch genau diese CDU in Hessen und in Marburg die Verantwortung für die Kostenexplosion bei der Windkraftentwicklung.“