Kirsten Dinnebier zur neuen Stadträtin gewählt

Mit den 37 Stimmen der Fraktionen SPD, BfM und CDU wurde Kirsten Dinnebier am Freitag zur Nachfolgerin von Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach gewählt. Sie tritt ihr Amt am 1. Oktober 2017 an. Die SPD-Fraktion gratuliert ganz herzlich und freut sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Stadträtin. Ihr bisheriges Amt als stellvertretende Fraktionsvorsitzende wird sie dann abgeben müssen.

Nachfolgend die Vorstellungsrede von Kirsten Dinnebier in der Statdverordnetenversammlung:

Herzlichen Dank für die Möglichkeit, mich Ihnen vorzustellen zu dürfen! Ich freue mich sehr über Ihr spontan entdecktes Interesse an mir!

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

gemeinsam mit Ihnen hier im Parlament und den Ausschüssen, im haupt- und ehrenamtlichen Magistrat, den vielen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern und den Beschäftigten in der Verwaltung möchte ich mich im offenen, fairen und konstruktiven Dialog zum Wohle der Bürgerinnnen und Bürger für die Universitätsstadt Marburg als hauptamtliche Stadträtin einsetzen.

Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, aus einem Elternhaus, das untrennbar mit der Gewerkschaft und der Sozialdemokratie verbunden ist. Ein Elternhaus, in dem eine antifaschistische Haltung gelebt wurde.

Ein Elternhaus, in dem mir ein solidarisches Miteinander vorgelebt wurde: sich für diejenigen zu engagieren, die nicht immer auf der Sonnenseite im Leben stehen.

Dieses Wissen um meine eigene Herkunft und die Tradition meiner Familie ist für mich prägend und Verpflichtung zugleich, sie ist Ausgangspunkt für mein politisches Handeln – meine Herkunft ist mein Fundament, auf dem ich aufbaue!

Dieser Tradition folgend bin ich 1980 in die Gewerkschaft eingetreten und seit 1985 Mitglied der SPD.

Seit 2001 gehöre ich mit einer kurzen Unterbrechung dem Stadtparlament an. Seit 2006 bin ich Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Kultur, Sport und Bäder.

Nach meinem Studium der Soziologie mit den Nebenfächern Europäische Ethnologie und Erziehungswissenschaften habe ich – wie so viele andere auch – zunächst nur befristete Tätigkeiten ausgeübt, bis ich dann eine unbefristete Vollzeitstelle gefunden habe bei einem Bildungsträger, wo ich bis jetzt als Abteilungsleiterin für die Bereiche Maßnahmemanagement und Ausbildung mit Personalverantwortung tätig bin.

Herkunft heißt für mich Zukunft

Aufgrund meiner eigenen Erfahrung im Bildungssystem und dem eigenen Erleben von Ausgrenzung als Arbeiterkind in einem Gymnasium, ist Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für mich mein Herzensthema.

Eine Schule für alle

Eine Schule, in die die Kinder gerne gehen, in der niemand Angst hat, die für alle da ist und niemanden ausschließt. Eine Schule, die ein gutes Lernumfeld bietet und als Lebensraum gesehen wird und an der Lebenswirklichkeit anknüpft.

Bildungsgerechtigkeit braucht Kreativität und Ressourcen!

Schule im harmonischen Farbenspiel der Trägerlandschaft – das möchte ich als Stadträtin erreichen – durch eine gemeinsame Weiterentwicklung der bestehenden Kooperationsstrukturen von Schulen mit den vielen Partnern und mit dem Ziel, die Lebens- und Lernsituation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf / Kinderbetreuung

Familie gab es schon immer; Familie ist in den letzten Jahren vielfältiger und bunter geworden.

Eine moderne Familienpolitik heißt daher, Familien zu unterstützen und eine gute Kinderbetreuung zu gewährleisten.

Kindertagesstätten sind für uns die erste Bildungseinrichtung, die unsere Kinder besuchen und die auch die Bildungschancen unserer Kinder verbessern!

In der geplanten Zuständigkeit für die Fachbereiche Schule, Bildung und Sport und Kinder, Jugend und Familie) sehe ich die Chance mit einem Bildungsdezernat, das ganzheitliche Bildungsverständnis in der Stadt Marburg weiter zu stärken und zu vertiefen.

In der aktuellen Situation, in der es auch weiterhin um die Konsolidierung des Haushaltes der Stadt Marburg geht, bin ich mir der Anforderung und Erwartungshaltung, die damit einhergeht, sehr bewusst.

Auch weiß ich um die Anforderungen und Erwartungen, die an mich persönlich als Stadträtin gestellt werden:

Glaubwürdigkeit

Bürgernähe – ein offenes Ohr haben

Durchsetzungsfähigkeit

Verbindlichkeit

und vor allem auch Empathie

Kommunalpolitik heißt für mich, möglichst die besten Lösungen für unsere Stadt Marburg zu suchen, dafür Mehrheiten zu finden und umzusetzen!

Die Umsetzung von Zielen kann nur über einen intensiven Dialog erfolgreich gelingen, mit viel Moderationsgeschick und Kommunikation. Durch meine Erfahrung und bisherige Arbeit in diversen Gremien bringe ich diese Kenntnisse und Fähigkeit mit.

Und ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass ich mir sicher bin, diese herausgehobene Position gut und erfolgreich auszufüllen. Nicht zuletzt getragen von dem Vertrauen meiner Partei und den vielen tausend Wähler*innenstimmen.

In diesem Sinne bitte ich um Ihr Vertrauen und um Ihre Unterstützung.

Ich möchte Stadträtin der Universitätsstadt Marburg werden und bitte dafür um Ihre Stimme.

Vielen Dank!