Windkraft

Lokale Wertschöpfung und Klimaschutz durch Mitgestaltung der Stadt

Für das Marburger Stadtgebiet legt der Teilregionalplan Energie der Regionalversammlung Mittelhessen vier Vorranggebiete für Windenergie fest: Marburg Nord und Lichter Küppel (beide auf den Lahnbergen), Görzhäuser Hof (Pharmastandort) und bei Bortshausen/Ronhausen berührt eine Fläche das Marburger Stadtgebiet am Rande.

Durch den Regionalplan besteht hier Planungsrecht. Projektierer, die über Nutzungsrechte auf den Grundstücken in diesen vier Flächen verfügen und einen Genehmigungsantrag unter Beachtung aller gesetzlichen Pflichten, wie zum Beispiel dem Artenschutz, stellen, dürfen an diesen Standorten Windenergieanlagen bauen.

Die Marburger SPD-Fraktion möchte den Bau von Windenergieanlagen nicht einfach geschehen lassen, sondern mitgestalten.

Uns sind drei Kriterien dabei besonders wichtig: Die Windenergie muss am Standort wirtschaftlich genutzt werden können, der Bau muss ökologisch vertretbar und von den Bürgern mitgetragen sein.

Das geht am besten als Projekt der kommunalen Bürgerenergie – mit unseren Stadtwerken im Boot und der finanziellen Beteiligung von Marburger*innen und Ortsteilen in Sichtweite der Windenergie. Wenn die Stadtwerke als 100%-ige Tochter der Stadt investieren, profitieren alle gleichermaßen, da der Ertrag in der Stadt bleibt.

Wer den Menschen weismachen will, Windenergie sei prinzipiell zu verhindern, täuscht über die Fakten hinweg. Alle Voraussetzungen sind von der EU, Bund, Land und Region für die Windenergie gestellt, weil nach aktuellem Erkenntnisstand nur mit ihr und anderen erneuerbaren Energien Klimaschutz und die Energieversorgung der Zukunft sichergestellt werden können. Es ist deshalb Aufgabe verantwortlicher Kommunalpolitik, vor Ort das Beste daraus zu machen. Deshalb gestalten wir mit statt einfach nur „dagegen“ zu sein.

Dr. Fabio Longo
Umwelt- und energiepolitischer Sprecher