Theaterneubau

Die Diskussion über einen Theaterneubau ist eröffnet und dafür gibt es gute Gründe! Zu den erfreulichen Anlässen zählt unbestreitbar der Erfolg des Hessischen Landestheaters Marburg unter der Leitung der Intendantinnen Carola Unser und Eva Lange. Ganz hervorragend finden wir aktuell die Nominierung für den Theaterpreis DER FAUST an Carolin Mittler, zu der wir ganz herzlich gratulieren.

Das bisherige Gebäude am Schwanhof bietet mittelfristig keine Perspektive für das Marburger Schauspiel: das Gebäude in schlechtem Zustand, die Räumlichkeiten beengt und unzeitgemäß, die Heizung unzuverlässig und die Bühne zu klein. Nicht zuletzt fehlt die Barrierefreiheit.

Am Schwanhof müsste mittelfristig viel Geld investiert werden. Erst das Gebäude am Schwanhof abzureißen und dann ein neues zu bauen, ist keine Option. Das würde die Arbeit des Hessischen Landestheaters massiv beeinträchtigen. Die Standortfrage muss vor allem anhand der Erfordernisse des Theaters geprüft werden.

So wie jetzt kann es nicht bleiben. Unser Theater hat eine moderne und hochwertige Infrastruktur verdient. Das Erwin-Piscator-Haus, in welchem das Schauspiel gerne auftritt, ist nach der Sanierung so gut ausgelastet, dass zusätzliche Aufführungen erfolgreicher Produktionen kaum möglich sind.

Deswegen hat die SPD-Fraktion schon für den geltenden Haushalt Geld für Planungen von Kulturstand- orten bereitgestellt. Wir freuen uns, dass offenbar alle relevanten Fraktionen in dieser Frage grundsätzlich einig sind.

Diskussionen über den neuen Standort müssen sorgfältig und ernsthaft geführt werden. Denn wenn Marburg ein auch überregional wahrgenommenes Theater will, gehört die Bühne an einen zentralen Ort, der bestens erreichbar ist. Deshalb zählt auch das Gelände am Afföller unbestreitbar zu den möglichen Optionen. Es ist zu Fuß und mit dem Rad, mit der Bahn und mit dem Bus und mit dem Auto aus der Stadt und von außen bestens zu erreichen.

Die ansässigen Kultureinrichtungen können vom Hessischen Landestheater profitieren. Und nicht zuletzt gehört das Gelände bereits der Stadt Marburg.

Gerald Weidemann
Kulturpolitischer Sprecher