Gute Aufenthaltsqualität schaffen und „Angsträume“ verhindern
Schnell geraten Orte in die negativen Schlagzeilen, an denen es auffällige Vorfälle oder Übergriffe, mitunter Gewalt gegeben hat. Diese Orte bekommen dadurch schnell das Image eines „Angstraums“, den man tunlichst meidet. Erst recht zu Uhrzeiten und in Situationen an denen Frau und auch Mann alleine unterwegs ist. Dann werden auch weite Umwege in Kauf genommen, wenn es eine Wegalternative gibt.
Die Rede ist von Marburg Mitte, also bestimmten Ecken und Wegen um den Rudolphsplatz, Blochmann-Platz und an den Lahnterrassen, des Weiteren vom Jägertunnel, von manchen Orten in der Oberstadt, von unbeleuchteten Wegen, die in den Abend- und Nachtstunden wenig frequentiert werden. Dabei reicht das Gefühl der Angst schon aus, auch wenn es zum Beispiel in Marburg-Mitte keine erhöhte Rate an Straftaten gibt.
Seit Jahren beschäftigt sich die Stadt Marburg mit diesen „Angsträumen“ und unternimmt vieles, um die Aufenthaltsqualität auch durch bauliche Maßnahmen zu verbessern. Es geht dabei oft um Beleuchtung, um den Einblick in den Raum, der durchschritten werden muss, zu verbessern. An den Lahnterrassen ist dies bereits in einem ersten Schritt erfolgt. Dunkle Ecken sollen ausgeleuchtet sein, unübersichtliche Räume durch das Rück- schneiden von Bewuchs übersichtlicher werden.
Bei einer Begehung mit einer anschließenden Fachdiskussion am 22. November wurde festgestellt, dass es keine Patentlösungen gibt. Neben den baulichen Maßnahmen kann aber die Steigerung der Aufenthaltsqualität dazu führen, dass seltener etwas passiert.
Wir werden deshalb mit einem Antrag im Stadtparlament zwei Zielrichtungen verfolgen: Steigerung der Aufenthaltsqualität durch Aufwertung der Räume und Wege, aber auch Maßnahmen zur Sicherung, ggf. durch personelle Präsenz von Ordnungsamt und Polizei. Wir möchten, dass sich alle BürgerInnen nicht nur sicher überall und jederzeit in der Stadt aufhalten können, sondern sich dabei auch wohl fühlen. Hilfreich sind dabei für uns auch Ihre Hinweise und Anregungen. Melden Sie sich bei uns oder bei der Stadtverwaltung.