Marburger Klima-Aktionsplan 2030

Die Ausrufung des Klimanotstands im vergangenen Jahr durch die Stadtverordnetenversammlung war ein deutliches Signal: Wir nehmen den Klimaschutz ernst. Konkret beschlossen wurde auch die Aufstellung eines Klima-Aktionsplans. Dieser wird nach intensiver Bürgerbeteiligung, nach etlichen Veranstaltungen und Workshops sowie ausführlicher Auswertung hunderter Vorschläge im Juni durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Fridays for Future und das Marburger Klimabündnis haben mit großem Engagement viele gute Ideen beigesteuert und Impulse gegeben.
Auf rund 125 Seiten wird beschrieben, welche wirksamen Handlungsmöglichkeiten die Stadt hat, um bis 2030 klimaneutral zu werden. Viele Anregungen betrafen auch Ebenen und Bereiche, die die Stadt oder ihre Unternehmen selbst kaum beeinflussen können. Der Plan stellt sachlich dar, wo die meisten CO2-Einsparungen möglich sind, und wo wir Energiekosten einsparen können, etwa für Mieter*innen. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die energetische Sanierung von Wohngebäuden.
Es ist wichtig, noch mehr Bürger*innen für den Klimaschutz zu gewinnen und zu überzeugen, dafür aktiv zu werden. Denn unser Klimaziel 2030 kann nur gemeinsam erreicht werden. Der Aktionsplan zeigt, wie das gelingen kann. Er wird unter breiter Beteiligung weiterentwickelt.
Dabei nutzen wir die Erfahrung, die die Stadt schon über viele Jahre im Klimaschutz gewonnen hat. Um das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, ist aber noch mehr nötig.
Der Aktionsplan ist in vier große Handlungsfelder aufgeteilt:

  1. Klimaneutrale, lokale Energieerzeugung, klimaneutral und sozialverträglich Bauen und Modernisieren
  2. Klimaneutrale Mobilität
  3. Unterstützung der Stadtgesellschaft
  4. Klimaneutrale Flächennutzung

Als SPD-Fraktion haben wir selbst einen umfangreichen Forderungskatalog erstellt und in den Prozess eingebracht.
Dabei ist für uns klar: Klimaschutz muss fair und sozial gestaltet sein. Nur so findet er Unterstützung, denn Energiewende und Klimaschutz bedeuten nicht automatisch Verzicht und Verlust, sondern sind die Basis für künftigen Wohlstand, weil sie mehr Wertschöpfung für Stadt und Region bringen und erneuerbare Energien die Energieversorgung für uns alle sichern.