Klimaschutz: Aufgabe und Chance vor Ort

Die Klimakrise und der russische Angriffskrieg in der Ukraine führen zu rasanten Veränderungen bei der Energieproduktion und ein ebenso rasantes Umdenken in der Energiepolitik. Die enormen Preissteigerungen sind für viele Menschen nicht finanzierbar. Einerseits ist die Bundespolitik gefordert, die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte – die CDU hat die Entwicklung von regenerativen Energien massiv bekämpft – schnellstmöglich auszugleichen, und andererseits müssen wir in der Kommune alles dafür tun, um Energie einzusparen oder den Bürger*innen zu helfen. Zwei Beispiele: Wir haben nunmehr die weitere Umrüstung der Marburger Straßenbeleuchtung auf LED vorangetrieben – hier gibt es ein jährliches Einsparpotenzial von Stromkosten in Höhe von rund 300.000 Euro.
Noch wichtiger erscheint es uns, dass die Barrieren für Balkon-Photovoltaik-Module erheblich abgebaut werden – denn tausende von Haushalten könnten mit diesen Mikro-Anlagen Strom für die eigene Wohnung produzieren – und damit die eigene Rechnung deutlich senken. Nun müssen die formalen Hürden noch weitgehend abgebaut werden. Dafür setzen wir uns ein. Die letzten Jahre haben uns eindrücklich gezeigt, welche Folgen der menschengemachte Klimawandel mit sich bringt: Extreme Hitze und Trockenheit mit Waldsterben oder tödliches Hochwasser im Ahrtal. Wir haben eine Studie in Auftrag gegeben, die für die Bewohner*innen in Marburg aufzeigt, wo wir mit Hochwasser und besonderer Hitze rechnen müssen. Diese Klimafolgenabschätzung liegt vor, weitere Maßnahmen wurden entsprechend beschlossen – gegen die Stimmen von CDU und FDP, die damit den Klimawandelleugnern in die Hände spielen. Gegen die Interessen der Marburger*innen.

Matthias Simon
Ockershausen/Stadtwald