Kindertagesbetreuung bedarfsgerecht ausbauen

Marburg bleibt in der Kindertagesbetreuung führend in Hessen, auch wenn die Stadt in den kommenden Jahren vor weiteren großen Herausforderungen steht.

Dies wird auch am diesjährigen Jugendhaushalt erneut sichtbar. Als Ende vergangen Jahres feststand, dass durch eine erfreuliche Zunahme der Geburten in der Stadt das Angebot in der Kindertagesbetreuung erweitert werden muss, hat die gerade neu ins Amt gekommene Stadträtin Kirsten Dinnebier (SPD) umgehend gehandelt.

Mittlerweile haben mehr als 10 freie Träger der Kindertagesbetreuung eine Erweiterung ihres Angebotes im Krippen- und Kitabereich vorgeschlagen. Dies erfordert die Beschäftigung weiterer 20 bis 25 Erzieherinnen. Dafür hat die Stadt die Mittel im Haushalt 2018 bereits um eine halbe Million Euro erhöht. So können wir auch zukünftig allen Eltern einen Krippen- bzw. Kitaplatz für ihr Kind zur Verfügung stellen.

Eine weitere große Herausforderung ist die notwendige Sanierung einiger Kitas. Bereits im letzten Jahr hat die SPD-Fraktion – anlog des Bildungsbauprogramms “BiBaP” – die Auflage eines “KiBaP”, also eines Kindertagesstättenbauprogramms, beschlossen. Aktuell wird der Modernisierungsbedarf festgestellt. Auch hier werden in den kommenden Jahren Millioneninvestitionen im städtischen Haushalt stehen müssen.

Noch hat Hessen nicht endgültig beschlossen, ab wann das Land den „beitragsfreien Kindergarten“ mitfinanziert. Klar ist aber schon, dass auch hier erhebliche Kosten auf die Stadt Marburg zukommen werden, da die Landesfinanzierung kaum die bisherigen Elternbeiträge deckt; schon gar nicht die tatsächlichen Kosten der Kindertagesbetreuung. Man muss es immer wieder betonen: Derzeit finanziert die Stadt aus kommunalen Mitteln schon mehr als 500 Euro für jeden Krippen- und Kitaplatz.

Leider haben CDU und Grüne die Aufnahme einer kostenfreien Bildung (von Anfang an) in die Hessische Verfassung abgelehnt. Die Marburger-SPD-Fraktion hätte eine solche klare Regelung gerne unterstützt. Bildung beginnt mit Neugierde, Weltoffenheit und angstfreiem Erkunden der eigenen Umgebung, also schon in der Krippe, und endet hoffentlich nie. Bildungschancen sollen unsere Kinder also von Anfang an haben. Dafür steht ihre Marburger SPD-Fraktion.