Digitale Bildung: Für alle

Als die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie plötzlich schließen mussten, veränderte sich der Schulalltag von Schüler*innen, Lehrkräfte, Schulleitungen sowie Eltern schlagartig von heute auf morgen:
Digitaler Fernunterricht – der Begriff „Homeschooling“ ist in aller Munde – ist seitdem Schulalltag. In einem enormen Kraftakt haben die Schulen versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Die Schüler*innen lernen über Clouds, Apps und Videokonferenzen. Dennoch zeigt die Corona-Krise schonungslos, dass der im letzten Jahr beschlossene Digitalpakt nur schleppend umgesetzt wurde und wird. Die Schulen arbeiten mit unterschiedlichen Lernplattformen, die digitale Infrastruktur ist nicht allerorts für die Digitalisierung ausgelegt und digitale Bildungskonzepte werden von vielen Schulen gerade erst entwickelt. 6 Millionen Euro erhält die Stadt Marburg durch den Digitalpakt des Landes Hessen und stemmt dabei einen Eigenanteil von 25%. Dabei fließen 20% des Geldes in die Anschaffung von Lernplattformen, Präsentationstechniken und mobilen Endgeräten. Die Schulen sind aufgefordert, technische und pädagogische Konzepte zu entwickeln. Wir als SPD-Fraktion fordern, dass Schulen dabei nicht allein gelassen und Lehrer*innen weiter fortgebildet werden. Und: Das Thema Bildungsungerechtigkeit ist durch das Lernen auf Distanz aktueller denn je. Die Universitätsstadt Marburg ist hier gemeinsam mit dem Landkreis mit gutem Beispiel vorangegangen. Man ermöglichte den frühzeitigen Verleih von iPads, damit kein Kind vom Bildungsprozess ausgeschlossen wird. Wir bleiben unserem sozialdemokratischen Leitsatz treu: Bildung für alle! Dies gilt auch für die digitale Bildung und darf nicht daran scheitern, ob Eltern sich für ihre Kinder ein Endgerät leisten können oder nicht.
Myriam Hövel, Schulpolitische Sprecherin