Unabhängig von fossilen Energien werden
Bereits im Jahr 2008 hatte die Marburger SPD zusammen mit den Grünen die Satzung zur Solaren Baupflicht gegen die Stimmen der CDU und FDP beschlossen.
Leider hatte die konservative Landesregierung danach die Rechtsgrundlage für ein eigenes Handeln der Kommunen landesweit gestrichen, so dass ein wichtiger Schritt für die Energiewende verhindert wurde. Auch die Bundesregierung hat das in den letzten 16 Jahren überwiegend behindert. Im letzten Jahr wurde nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in der Stadt Marburg eine solare Förderung eingeführt, die beispielsweise PV-An- lagen mit bis zu 5.000 Euro fördert (siehe Homepage der Stadt Marburg). Überhaupt werden verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zur Erzeugung von regenerativer Energie hier in Marburg speziell gefördert. Nun soll nach Willen der SPD-Fraktion und der Koalition im Stadtparlament die Landesregierung wieder dazu aufgefordert werden, das Gesetz anzupassen, damit mehr PV-Anlagen auch auf bestehenden
Gebäuden installiert wer- den können. Dazu muss eine Satzung erlassen wer- den, die übrigens auch weitere Förderungen beinhalten könnte. Die Solare Baupflicht ist zwingend, um der Energie- und Klimakrise entgegen zu wirken. Gerade in der aktuellen Zeit zeigt sich unsere Abhängigkeit bei der Energieversorgung von anderen Ländern oder großen Konzernen. PV-Anlagen tragen sich finanziell selbst. Daher entstehen in der Regel keinerlei finanzielle Nach- teile für die privaten Betreiber, sondern Vorteile. Einmal installiert produzieren sie regelmäßig Strom, der direkt im Haushalt verbraucht werden kann – und der Überschuss geht unmittelbar ins Netz. Dafür gibt es eine Einspeisevergütung. Eigener Strom fürs eigene Auto ist ein wichtiger Baustein für die Nutzung der E-Mobilität. Es gibt in Marburg zahllose ungenutzte Dachflächen. Die Abkehr von fossilen Energieträgern ist in Europa beschlossene Sache. Das sieht auch das Stadtparlament so. Erstaunlich bleibt in diesem Zusammenhang die rückwärts gerichtete Politik der CDU/FDP-Fraktion, die die Förderung des solaren Ausbaus ebenso wie die Abkehr von den fossilen Energien – ohne Konzept – ablehnt.
Matthias Simon
Ockershausen